UteGlaser                                                                                                                                                E-Mail                    
Journalistin

 

seit 20. Januar 2003 bei www.rtl.de

Heidi Klum-Kolumne für RTL.de

  

Heidi Klums Wirbelwind-Trip durch Deutschland

In den USA gibt’s eine regelrechte „Heidimania“. Aber die wenigsten Amerikaner wissen, wie die Heimat ihres Idols aussieht. Um den Amerikanern Lust auf „Heidi Klum’s Germany“ zu machen, hat die 29-Jährige eine Wirbelwind-Tour im amerikanischen Stil  zusammengestellt: fünf deutsche Metropolen an einem Wochenende –  inklusive Stippvisite im heimatlichen Bergisch Gladbach. Ein Mix aus Sehenswertem, interessanten Lokalen und Shopping-Tipps.

"Fliege zunächst für einen Tag nach Frankfurt“, empfiehlt das Model für die Tour von Freitag bis Sonntag. „Dann geht’s in zweistündiger Bahnfahrt nach Köln. Nach dem Erkunden von Köln nimm den Zug nach Hamburg. Danach den Zug nach Berlin, anschließend nach München. Von München fahre zurück nach Frankfurt und fliege heim. So machst du eine Rundreise durch Deutschland."

  
Heidis Tipps für Frankfurt
Frankfurt ist das Manhattan Deutschlands, sehr kosmopolitisch, meint Heidi Klum. Sie empfiehlt Touristen als Übernachtungs- und Ausgangspunkt das InterContinental (0 69/ 2 60 50, sehr teuer). Zum einen weil es angenehm und modern ausgestattet ist und zudem sehr professionell geführt wird, zum anderen weil es zentral liegt. Gleich um die Ecke befindet sich die Einkaufsmeile Zeil. „Du kannst alles kaufen und alles tun auf der Zeil“, schwärmt die 29-Jährige, die geschäftlich bisweilen in Frankfurt zu tun hat.

Wer sehr gut essen gehen möchte, dem legt Heidi das „Tiger“ (0 69/ 92 00 22 50, teuer) ans Herz. Das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Restaurant serviere nicht nur wunderbares Essen, sondern beherberge auch das bekannteste Kabarett der Stadt. Auch die „Villa Merton“ (0 69/ 70 30 33, teuer) habe eine gute Küche. Das Restaurant, das sich in einer Villa von 1925 befinde, werde allerdings am Wochenende als privater Club geführt und sei nur während der Woche für jedermann zugänglich. Sucht jemand typisch deutsches Essen? Heidi empfiehlt in diesem Fall das Restaurant Steinernes Haus (0 69/ 28 34 91, moderat). „Das gibt’s seit hundert Jahren, also müssen sie dort etwas richtig machen."

Hat jemand genügend Zeit, rät Heidi zu einem Abstecher nach Baden-Baden. Dort – anderthalb Stunden vor den Toren Frankfurts gelegen – hat sie jüngst noch mit Ex-Präsident Bill Clinton gegessen. „Es ist eine wunderschöne Gegend, sehr hügelig, mit wunderschönen Kirchen und reizenden deutschen Häuschen.“ Ihr Wellness- und Übernachtungstipp für Baden-Baden: das Brenner’s Park-Hotel & Spa (0 72 21/ 90 08 01, teuer). Das traditionelle Haus verwöhne mit Massagen, Strömungsbädern und vielen anderem auf höchstem Niveau. Und dann sei da ja auch noch die bekannte Quelle ....

Heidis Tipps für Köln
Als Sehenswürdigkeit ist für Heidi der Kölner Dom ein Muss. „Er ist wunderschön. Es ist unser Empire State Building.“ Sie empfiehlt, auf den ausgetretenen Steinstufen bis zur Turmspitze hinaufzuklettern, um die Aussicht zu bewundern. Zudem lohne eine Bootsfahrt auf dem Rhein und ein Besuch des Römisch-Germanischen Museums mit seinen zahlreichen Zeugnissen der römischen Kunst.

Als Kölner Event hebt Heidi als rheinische Frohnatur natürlich den Karneval hervor. „Da gibt es sehr viel Musik, Würstchen, Bier und Schnaps“, versucht sie den Touristen das Ereignis schmackhaft zu machen, das jetzt vom 27. Februar bis zum 5. März gefeiert werde. Auch in all den kleinen Orten rund um Köln. Zum Beispiel in Bergisch Gladbach, wo sie vor zwei Jahren im Zug auf einem Wagen als lila Alien mitfuhr. Dieses Jahr, verrät Heidi, werde sie wieder mit einem eigenen Wagen dabei sein.

Und wo lässt sich in Köln gut essen? Für Heidi ist das „Blue Marlin“ (02 21/ 2 57 06 51, moderat) eine gute Adresse. Nicht nur weil es ihrer alten Schulfreundin Nina Intemann gehört, sondern weil sich dort ausgezeichnet Sushi schlemmen lässt. Entweder gemütlich am Tisch oder auf die Schnelle an der Bar. Dieses Lokal sei „jung, hip und sehr quirlig“. Allerdings brauchten Deutsche eine Weile, sich an Sushi zu gewöhnen. Sie liebten vor allem italienische Küche, hat Heidi beobachtet. Unter den zahlreichen Italienern in Köln bevorzugt sie „Maca-Ronni“ (02 21/ 25 59 59, moderat) mit seiner stilechten Küche und den zahllosen Fotos von berühmten Gästen an den Wänden. „Es ist ein bekannter Ort, wo Stars essen, wenn sie in die Stadt kommen.“

Wer mehr Geld für ein exquisites Essen ausgeben möchte, dem rät Heidi, 20 Minuten in ihre Heimatstadt Bergisch Gladbach zu fahren, um das Restaurant Dieter Müller (0 22 02/ 20 40, sehr teuer) im Schlosshotel Lerbach zu besuchen. „Es ist ein tolles Hotel in einer wunderschönen Umgebung mit Schwänen und Rosengärten.“ Dieter Müller, einer der wenigen Drei-Sterne-Köche, bekoche Menschen, die aus ganz Europa zu ihm kommen. „Es ist einer der Orte, an denen ich am besten gegessen habe. Und ich bin an vielen Orten gewesen.“ Zudem sei es dort zauberhaft, weil man in einem Schloss speise.

Heidis Tipps für Hamburg
„Wenn ich an Hamburg denke, denke ich an eingelegte Heringe mit Sahnesoße, Zwiebeln und Kartoffeln“, schwärmt das Model von einer Spezialität der Stadt am Meer, in der Fisch immer eine gute Wahl sei. „Aber Hering ist besonders lecker.“ Gut könne man ihn im Fischerhaus (0 40/ 31 40 53, moderat) essen, wo es klassische deutsche Küche gebe. Wer die italienische bevorzuge, sei im Toto (0 40/ 44 79 69, moderat) richtig. Asiatisches gebe es im Sands (0 40/ 45 44 44, moderat). Und wer statt des typischen Mahls am Tisch eher eine Bar- und Loungeatmosphäre wünsche, sei im Indochine (0 40/ 39 80 78 80, teuer) gut aufgehoben, wo es vietnamesisches Essen und Musik gebe.

Zum Übernachten ist für Heidi das „Raffles Hotel Vier Jahreszeiten“ (0 40/ 3 49 40, teuer) die erste Wahl, weil es direkt an der Binnenalster liegt mit Blick auf Wasser und Boote.

Hat Heidi in Hamburg Zeit zum Einkaufsbummel, ist Thomas I-Punkt (0 40/ 7 80 98 80) für sie eine feste Anlaufstelle. „Sie haben dort wirklich moderne Kleidung, zum Beispiel Pullover in wundervollen Farben, die du nur dort findest. Sie sind bekannt für diese Pullover. Sie haben zudem Maharishi Hosen, diese bekannten Designer Cargo-Hosen, die man sonst nur schwer bekommt.“ Als „sehr cool“ empfiehlt Heidi das Kaufhaus „Kaufrausch“ (0 40/ 47 57 18), wo fündig werde, wer Accessoires, Hüte, Kleidung oder anderes suche.

Heidis Tipps für Berlin
„Berlin ist bekannt für sein KaDeWe“ (0 30/ 2 12 10) Das riesige Kaufhaus sei „im Grunde wie ein Harrods“, vergleicht Heidi. Die richtige Touristen-Adresse also für alle die, die ihre Stippvisite in der Hauptstadt mit Einkäufen verbinden möchten. „Dort gibt es alles.“ Eine exquisite Speisekarte im Restaurant der obersten Etage, alle führenden Designer, Schuhe, Schmuck ... Für den Fall, „dass du eine Dinner-Party mit Menschen planst, die du beeindrucken möchtest“, hat Heidi noch einen speziellen Tipp: „Geh’ ins KaDeWe und kaufe eine Menge von den Dingen, die Gourmets mögen.“ Einziger Nachteil: Der Reisende muss mehr Gepäck auf der Weiterreise bewältigen.

Fürs Sightseeing gibt das Model keinen speziellen Rat, allerdings hat es mit dem Regent Schlosshotel einen Fünf-Sterne-Tipp fürs Logieren. Das Schloss liege wunderschön und sehr versteckt im Grunewald, das Innere habe Karl Lagerfeld gestaltet. „Frühstück im dortigen Restaurant Le Jardin (0 30/ 89 58 40, teuer) ist beeindruckend. Und selbst wenn ich dort nicht übernachte, gehe ich dorthin zum Frühstücken.“

Der Fall der Mauer hat viele Amerikaner bewegt. Was Heidi da gemacht hat? Vier Tage nach dem Fall sei sie mit ihren Eltern nach Berlin gefahren, total aufgeregt. „Jeder hackte an der Mauer herum. Jeder wollte ein Stück von diesem Stück Geschichte haben.“ Sie auch. Mit dem Hammer in der Hand kletterte sie auf die Mauerkante. „Irgendwie war ich Teil der Geschichte. Ich war dabei.“

Heidis Tipps für München
Keine Frage, wenn’s ums Mittagessen in der süddeutschen Metropole geht: „In München würde ich zum Hofbrauhaus am Platz gehen, dem bekanntesten Brauhaus der Welt“ (0 89/ 22 16 76, moderat) Die stämmigen Frauen in ihren Dirndln, die großen Bierkrüge und die Kuckucksuhren gelten zwar als typisch deutsch, aber in Wirklichkeit seien es typisch bayrische und eben typisch Münchner Dinge, stellt Heidi für diejenigen klar, die es nach dieser Atmosphäre dürstet. Ihre Verheißung: Mehr als 3000 Besucher passen auf die Bänke, sie essen Sauerbraten, trinken Bier und hören der live gespielten Volksmusik zu. „Du kannst meterlange Bratwürste bestellen, Gulasch und Dampfnudeln, diese herrliche Mehlspeise mit Vanillesoße. Ich liebe sie!“ 

Noch Durst? Die 29-Jährige bevorzugt dann die Augustiner Bräustuben (0 89/ 50 70 47, günstig), das Brauhaus, aus dem das bekannte Augustiner Bier kommt. „Da musst du ein Bier trinken.“ Und vielleicht auch noch etwas Bayrisches futtern.

Wenn die Abreise in greifbare Nähe rückt, rät Heidi zu einem abschließenden Besuch bei Dallmayr (0 89/ 2 13 51 00, günstig), einer guten Adresse für Kaffeespezialitäten und Kuchen. „So wie es in den Staaten Starbucks gibt, so gibt es dort Dallmayrs Kaffee. Und herrliche Schokoladenpralinen."

» Heidis Gedanken wurden von Ute Glaser zusammengefasst

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