Freitag, 22. August 2003
Hof in Kürten bietet Reiterferien mit Übernachtung an Von Ute Glaser Leonie hat keine Zeit, sitzt startklar auf Shetty Ringli und freut sich auf den Ausritt. Seit einem halben Jahr kommt sie mit Feuereifer zweimal die Woche zum Ferienhof Biesenbach im Kürtener Ortsteil Weiden, um zu reiten."Dass man Pflegepferde hat", die sich putzen und bemuttern lassen, findet sie toll. Ein kurzer Ruck am Zügel - und schon geht's los.
Anfänger genauso wie Fortgeschrittene, denn jede Feriengruppe wird nach Fähigkeiten unterteilt. Als Ausrüstung genügen feste Schuhe und Fahrradhelm. "Was sollen die sich eine teuere Reitkappe kaufen?", winkt Evelyn Biesenbach ab. Der Clou für die Pänz ist die "rustikale Übernachtung" im Schlafsaal. Dessen Betten seien immer schnell ausgebucht, erzählen Gundi und Hans Biesenbach, die in jeder Feriengruppe auch Tageskinder aufnehmen. Hans Biesenbach: "Die frühstücken mit den anderen und werden nach dem Abendprogramm gegen 20 Uhr abgeholt." Ein Angebot, das für Antonia (10) und Anna (9) aus Wipperfürth attraktiv sein könnte. Doch die Schwestern gestehen grinsend, dass sie das Übernachten besser finden: Das sei "lustig" mit so vielen. Und ohne Eltern. Hans Biesenbach, der als Zehnjähriger das Kommuniongeld in sein erstes Pferd investierte, hat dafür volles Verständnis. Die Mädchen seien meist Pferdenärrinnen. "Die laufen schon vor dem Frühstück raus zu den Tieren." Sein Herz schlägt für beides: Kinder und Pferde. Deshalb lernte er zwar das Bäcker-Handwerk, übernahm aber nicht die elterliche Bäckerei, sondern kaufte 1988 den heruntergekommenen Weidener Bauernhof, um auf ihm seinen Traum vom Miteinander von Mensch und Pferd zu verwirklichen. Neben Tochter Evelyn ist Ehefrau Gundi ins Hofleben eingebunden. Sie kocht, serviert und ist das "Zimmermädchen". Die Söhne Michael (24) und Andreas (20) gehen beruflich andere Wege, helfen aber oft ebenfalls mit. Eine Spezialität der Biesenbachs sind ihre Kaltblüter. "Diese dicken Pferde sind mein Hobby", sagt Hans Biesenbach. Er setzt sie gerne für Kutschfahrten ein und gibt Interessierten Fahrstunden. "Jetzt sind die schweren Kaltblüter ja wieder in, aber vor ein paar Jahren waren sie vom Aussterben bedroht." 15 stehen im Stall, und die Leute kommen von weit her, um sie zu reiten. Das dürfen Ferienkinder auch. Aber grundsätzlich seien sie für Kinder zu
groß, meint der Pferdefachmann. Deshalb habe sein Hof etwas, was Reitställe
nur selten bieten: Ponys und Kleinpferde für Kinderreitstunden. "Mir ist
wichtig, dass das Reiten Spaß macht und jeder reiten kann", sagt Evelyn
Biesenbach. Aus Prinzip bekommen alle Ferienkinder ein Pflegepferd zum Betreuen.
Heimweh? "Das kommt vor", meint Biesenbach. Oft seien die Eltern aber
schuld, weil sie vor dem Schlafengehen anrufen. "Das Schlimmste sind die
Handys." Jungen nimmt der 50-Jährige übrigens nur als Tageskinder auf.
"Die Jungs machen das Putzen zwei bis drei Tage mit, dann sitzen sie auf
der Bank und fragen: Herr Biesenbach, wann fahren Sie mit dem Trecker?" INFORMATIONEN ZUM FERIENHOF (ug) Was es noch gibt? Reitstunden für jedes Alter (Warteliste), Ponyverleih mit und ohne Begleitung, Übernachtung für Einzelgäste und Familien, Kutsch- und Planwagenfahrten, private Feste in der Kutscherstube, Fahrunterricht bis zum Silbernen Fahrabzeichen. Ferienhof Biesenbach, Weidener Str. 66 in Kürten-Weiden, 0 22 68 / 28 82, Fax 0 22 68 / 32 44; eMail: info@ferienhof-biesenbach.de, Internet: www.ferienhof-biesenbach.de
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