Heft 2/2007 April - Juni 2007 Dossier
Wohlfahrtsverbände in Rhein-Berg: Schnittstelle zwischen Partnern: Neue Software ableX von ARM auf Erfolgskurs, Bergisch Gladbach Musik
für Ohren und Augen: Transrotor-Plattenspieler von Jochen Räke, Bergisch
Gladbach
„Wichtig ist, dass Vielfalt erhalten bleibt“ Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband: Kreisgruppe Rheinisch-Bergischer Kreis, Regionalgeschäftsstelle und Trägerverein Inzwischen heißt es meist nur noch kurz und bündig: der Paritätische. Denn der komplette Name des Wohlfahrtsverbands ist fast ein Zungenbrecher: Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband, kurz gern auch DPWV genannt. Hinter dem Wortungetüm verbirgt sich allerdings ein wichtiger Grundsatz: die (Chancen-)Gleichheit aller Menschen und speziell im Verband die Gleichbehandlung aller Mitgliedsorganisationen. Im Rheinisch-Bergischen Kreis bedeutet das: Der rein ehrenamtlich geführte Selbsthilfe-Verein „Domino – Zentrum für trauernde Kinder e.V.“ hat dieselben Rechte und genießt dieselbe Wertschätzung wie der kopfstarke, firmenähnliche „Arbeiter-Samariter-Bund“ oder eine Hausaufgabenbetreuung. Es gibt Paprikastücke, frisch aufgeschnitten. Dazu Bratwürstchen und Pommes, natürlich mit Ketchup. In die bunten Becher fließen Mineralwasser oder Apfelsaftschorle. Die Kinder sind aus dem Häuschen. In der Offenen Ganztagsgrundschule An der Strunde in Bergisch Gladbach macht das Mittagessen in der großen Gruppe Spaß. Auch wenn es vielleicht etwas turbulenter zugeht als Zuhause. Ein paar Räume weiter ist es dagegen fast mucksmäuschenstill. Hier erledigen einige Schüler ihre Hausaufgaben. Manche allein, manche mit Hilfestellung der Betreuungskräfte. Ein Ausschnitt aus dem vielfältigen Leben einer Offenen Ganztagsgrundschule. „Kinder sind bei uns eindeutig der inhaltliche Schwerpunkt“, sagt Gerhard Marzinkowski über den Paritätischen im Rheinisch-Bergischen Kreis. Und er muss es wissen, denn er ist in Personalunion Chef verschiedener Organisationen: Seit 1996 ist der katholische Diplom-Theologe Regionalgeschäftsführer für den Rheinisch-Bergischen und Oberbergischen Kreis sowie Leverkusen. Außerdem ist er Geschäftsstellenleiter der Kreisgruppe Rheinisch-Bergischer Kreis, hauptamtlicher Vorsitzender des „Paritätischen Trägervereins Leverkusen, Oberberg und Rhein-Berg“, Geschäftsführer der beiden Fördervereine Rhein-Berg und Leverkusen sowie auch Geschäftsführer der DPWV-eigenen „Selbsthilfe Kontakt- und Informationsstelle“ in Bergisch Gladbach. In seiner Person und in seiner Geschäftsstelle bündeln sich die Aktivitäten des Wohlfahrtsverbands vor Ort. Kopf und Rechtsträger ist der DPWV Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. „Ich bin sozusagen eine Filiale.“ Er und sein Team sind die Brücke zwischen der Verbandsspitze in Wuppertal und der Basis, den sozial tätigen Organisationen in Bergisch Gladbach und Umgebung. „Von hier aus“, sagt er und blickt durchs Büro, „werden die organisatorischen und verwaltungstechnischen Dinge für alle drei Kreisgruppen gesteuert.“ Die Zahl der Mitarbeiter, die unmittelbar für den DPWV arbeiten, ist überschaubar. Er ist ein kleiner Träger. Sein Kapital sind seine Logistik, sein Fachwissen, seine Vernetzungsqualität. Er stellt sie seinen Mitgliedsorganisationen zur Verfügung. Ein Vorteil, den viele zu schätzen wissen. „Im Rheinisch-Bergischen Kreis sind 85 selbstständige Organisationen Mitglied“, berichtet Gerhard Marzinkowski. Hinzu kommen 21 unselbstständige „Untergliederungen“ von Organisationen, die anderswo ihren Sitz haben, aber auch im Kreisgebiet agieren. Dazu gehört beispielsweise Pro Familia mit Sitz in Wuppertal. Insgesamt sind also 106 DPWV-Organisationen aktiv, und sie betreiben im Rheinisch-Bergischen Kreis 124 Einrichtungen. Die Vielfalt derjenigen, die sich dem Paritätischen angeschlossen haben, ist groß. Sie reicht von der rein ehrenamtlich arbeitenden „Ceylon Direkthilfe“ bis zum mitarbeiterstarken Verein „Die Kette“. Die Beschäftigten aller Mitglieder hat noch keiner gezählt, das Umsatzvolumen ist unbekannt. „Das wäre spannend zu wissen“, sinniert Gerhard Marzinkowski. Ihm ist es wichtig, dass in Zukunft „die Vielfalt erhalten bleibt“ und die Mitgliedsorganisationen weiterhin als bunter Patchwork-Teppich das soziale Leben auf Schritt und Tritt begleiten – und so persönliche Notlagen abfedern. „Für die große Vielfalt steht unser Verband. Es kann nicht sein, dass es in diesem Bereich zugeht wie auf dem Energiemarkt.“ Es sei notwendig, „den Menschen die Möglichkeit zu geben, wählen zu können“. Zum Beispiel bei der Schwangeren-Beratung: „Nur kirchliche Beratung wäre fatal, aber ohne Kirche wäre es das auch.“ Wer sich unter die Fittiche des Paritätischen begibt, hat verschiedene Gründe. Entweder ist – wie beim Kinderschutzbund – der Landesverband Mitglied des DPWV und somit wird es jede Einheit auf Kreisebene automatisch auch. Oder eine Einrichtung möchte Zuschüsse vom Land oder von Stiftungen erhalten – dafür ist fast immer eine Zugehörigkeit zu einem Wohlfahrtsverband Voraussetzung. „Das hat etwas mit Gütesiegel zu tun, fachlicher Beratung und Wirtschaftlichkeit.“ Drittens wird die Mitgliedschaft beantragt, weil gerade kleinere Vereine die Rückendeckung und das Know-How des großen Verbands schätzen. Der Schwerpunkt der Mitglieder im Rheinisch-Bergischen Kreis liegt eindeutig beim Engagement für Kinder, etwa die Hälfte widmet sich ihnen. „Besonders stark sind die Elterninitiativen als Träger von Tageseinrichtungen für Kinder“, sagt Gerhard Marzinkowski. Das sei auch auf Landesebene ungewöhnlich und eine Folge der kommunalen Politik in den 80er Jahren. „Die Kommunen haben sich hier aus diesem Bereich sehr bewusst herausgehalten und die Elterninitiativen zugleich gefördert.“ Der Trend setze sich jetzt bei den Offenen Ganztagsgrundschulen fort und er hat auch vorm Paritätischen selbst nicht halt gemacht: Als 1998 in Leichlingen einem Schulkinderhaus das Aus drohte, gründete er den „Paritätischen Trägerverein für Leverkusen, Oberberg und Rhein-Berg“. Er ist ein Instrument für den Wohlfahrtsverband, um selbst handeln zu können. Inzwischen ist er Träger von drei Offenen Ganztagsgrundschulen in Bergisch Gladbach mit insgesamt 250 Plätzen. Zweiter Schwerpunkt im Portfolio des Paritätischen im Kreis sind die Frauen: Frauen helfen Frauen, Frauen in Bewegung und Frauenzimmer haben sich alle unter sein Dach begeben. Auch der gemeindenahe psychiatrische Bereich ist bestens vertreten mit Alpha, Die Kette und der Werkstatt für psychisch Chronischkranke. Ebenfalls stark ausgeprägt: die Behindertenhilfe. Außerdem hat der Paritätische durch die eigene „Selbsthilfe Kontakt- und Informationsstelle“ zahllosen unabhängigen Selbsthilfegruppen ein Zuhause gegeben. 70 bis 80 verschiedene Gruppen tummeln sich im Kreis. Mal haben sie, wie die frisch gegründete Spielsucht-Selbsthilfe, nur eine Handvoll Mitglieder, mal mehrere hundert – wie bei der Osteoporose-Gruppe. „Das Herz unseres Verbandes sind die Mitglieder“, sagt Gerhard Marzinkowski. „Sonst gäbe es uns gar nicht. Vorrangige Aufgabe ist es, dienstbereit für unsere Mitglieder zu sein.“ Dazu gehören fachliche Beratung, Weiterbildung, Information, Vernetzen und das Erstellen von Gutachten, wenn ein Mitglied Zuschüsse zum Beispiel bei Aktion Mensch beantragen möchte. Der Paritätische springt für seine Mitglieder auch in die Bresche und bemüht sich, ihnen eine Lobby zu verschaffen. „Was will ein Kindergarten sonst gegenüber der Landesregierung ausrichten?“ fragt Gerhard Marzinkowki. „Die wären verraten und verkauft.“ Speziell in Krisensituationen will der Pariätische zur Seite stehen. „Aber wenn jemand nicht will, muss er nicht. Unsere Mitglieder sind völlig autonom.“ In Zukunft, meint der
Regionalgeschäftsführer, gewinne die Beratung noch an Bedeutung. „Die
Rahmenbedingungen für soziale Arbeit haben sich massiv verändert, wir stehen
vor weiteren Änderungen – und manche Organisationen wollen es nicht
wahrhaben.“ Kostengedanke und demographischer Wandel seien nur zwei Aspekte.
„Da kommen noch viele Dinge auf uns zu, die wir uns heute noch nicht richtig
vorstellen können. Unsere Arbeit als Wohlfahrtsverband wird davon geprägt
sein, dass wir die Herausforderungen mit den Mitgliedern bestehen. Unsere
Aufgabe ist es, nach Wegen und Lösungen zu suchen, um uns auf dem Markt
profilieren zu können.“ Bereits angepackt wird vom Paritätischen und den übrigen
Wohlfahrtsverbänden im Kreis das Thema Armut. „Das Thema Armut“, sagt
Gerhard Marzinkowski, „gewinnt an Bedeutung. Es gibt Leute, die meinen, wir
leben hier auf einer Insel der Seligen, das stimmt aber nicht. Die Armut ist
hier nur noch nicht so greifbar. Familien, die ihr Kind von der Offenen
Ganztagsgrundschule abmelden, weil ihnen das Essensgeld fehlt, die gibt es auch
hier im Rheinisch-Bergischen Kreis.“ Kontakt Regionalgeschäftsführer GL /
GM / LEV und hauptamtlicher Vorsitzender des Trägervereins: Gerhard
Marzinkowski Beim DPWV sind sieben Ehrenamtler fest in die Alltagsarbeit im Rheinisch-Bergischen Kreis eingebunden. Hinzu kommen 500 bis 800 ehrenamtliche Kräfte, die sich in den Mitgliedsorganisationen engagieren. EINRICHTUNGEN & DIENSTE:
Arbeitsfelder der Mitgliedsorganisationen "Eine Unterstützungskultur entwickeln" Diakonisches Werk: Regionalstelle RheinBerg Die Namensänderung macht deutlich, wohin die Reise geht: Das frühere „Amt für Diakonie des Evangelischen Stadtkirchenverbands“ heißt seit 1. März 2007 „Diakonisches Werk des Evangelischen Kirchenverbands Köln und Region“. Das soll deutlicher machen als bisher, dass dieser Wohlfahrtsverband die Menschen und ihre Probleme nicht „veramten“ will, sondern an sie und ihre Probleme näher heranrücken und sie in Not und Krise diakonisch auffangen möchte. Und zwar vernetzt innerhalb der Region, mit kurzen Drähten zwischen Köln und den umliegenden Gemeinden. „Wir wollen künftig über die Kirchenkreisgrenzen hinweg zusammenarbeiten“, betont Gerhard Still, seit drei Jahren Regionalbeauftragter des Diakonischen Werks Rhein-Berg. Daher spielt es auch immer weniger eine Rolle, dass sich die kommunalen Kreisgrenzen nicht ganz mit denen der Kirchenkreise decken. Wer sich auf der Treppe begegnet, checkt unwillkürlich sein Gegenüber ab: Geht es ihm schlecht? Wie mag sein Leben aussehen? Denn die Stufen führen nicht nur zu Gerhard Stills Büro, der die Regionalstelle RheinBerg des Diakonischen Werks in Bergisch Gladbach leitet, sondern auch zur Schuldnerberatung in eigener Trägerschaft. Er hat sie seit 1992 selbst mit aufgebaut und er führt immer noch einen Großteil der Gespräche, die sich ums Geld drehen. Immer mehr Menschen sitzen in der Schuldenfalle, und sie werden immer jünger. Dispo-Kredite und Handys sind oft die Ursache. Gerhard Still kennt alle Facetten und weiß, wie wichtig die Beratung ist – oft als einziger Hoffnungsstrahl. Um vorzubeugen, sollen demnächst Jugendliche und junge Familien unter dem Stichwort „Prävention Haushaltskompetenz“ über Kitas und Schulen angesprochen werden, damit sie vom Kochen bis zum Bankgeschäft mit Grundtechniken der Haushaltsführung vertraut gemacht werden. „Wir sind im Kreisgebiet ein relativ kleiner Träger“, stuft der Regionalbeauftragte seinen Wohlfahrtsverband ein. „Deshalb ist es besonders wichtig, dass wir in Kooperation gehen.“ Das Zusammenspiel mit den übrigen Wohlfahrtsverbänden funktioniere zunehmend besser. So laufen Schuldnerberatung, Netzwerk Wohnungsnot und die Radwerkstatt Radwerk seit einigen Jahren erfolgreich in gemeinsamer Trägerschaft mit der Caritas Rhein-Berg. Und bei den ambulanten flexiblen Erziehungshilfen in Rösrath/Overath hat sich die Kooperationsgemeinschaft mit der AWO-Jugendhilfeeinrichtung „Sommerberg" und der Diakonie Michaelshoven bewährt. In Zukunft möchte Gerhard Still auch mit den rheinisch-bergischen evangelischen Kirchengemeinden noch öfters bei Projekten und Einrichtungen kooperieren, auch mit den Diakonischen Werken der Kirchenkreise Lennep und Leverkusen. „Es entwickelt sich positiv.“ Das Denken nur bis zur Kirchturmspitze nehme ab. Wenn Gerhard Still sagt „Wir sind im Kreisgebiet ein relativ kleiner Träger“, so stimmt das jedoch nur zum Teil. Es ist richtig, wenn man nur auf die zehn Mitarbeiter und die Handvoll Einrichtungen blickt, die zur Regionalstelle Rhein-Berg des Diakonischen Werks gehören. Doch der Wohlfahrtverband hat noch eine zweite Funktion: Er ist die politische Vertretung für rund 100 selbstständige diakonische evangelische Einrichtungen im Rheinisch-Bergischen Kreis, die Mitglied im Diakonischen Werk sind oder zu einer evangelischen Kirchengemeinde gehören. Dass diese Einrichtungen (mit 800 Mitarbeitern) „von uns vertreten werden“, sei eine wichtige Aufgabe der Diakonie, sagt Gerhard Still, der sozusagen das „Sprachrohr“ der Diakonie vor Ort ist. Dazu gehören letztlich auch die zahllosen ehrenamtlichen Kräfte, die vom Einkaufen bis zur Sterbebegleitung in den Einrichtungen aktiv sind. Ihre Zahl zu schätzen, ist schwierig. Gerhard Still meint, es seien mindestens 3500 – und das Potential sei noch längst nicht ausgeschöpft. „Wir brauchen in Zukunft sicher viel mehr Ehrenamtler und nichtöffentliche Finanzierungen.“ Auch aus diesem Grund wolle das Diakonische Werk künftig noch enger an die Kirchengemeinden heranrücken. „Da ist unglaublich viel aktives Engagement.“ Wo liegen derzeit die Schwerpunkte? Betrachtet man die Anzahl der Einrichtungen, so verteilten sie sich zu etwa je einem Drittel auf Seniorenarbeit, Kindertagesstätten und Beratungsstellen für Menschen in Krisen. „Inhaltlich ist die Beratung am wichtigsten, das Impulse-setzen“, sagt der Regionalbeauftragte und meint damit die Begleitung der Menschen, die in den diakonischen Einrichtungen arbeiten. Am personalstärksten besetzt ist jedoch – das liegt in der Natur der Sache – die Seniorenarbeit, gefolgt von den Kindertagesstätten. In jedem Fall versucht das Diakonische Werk, in allen drei Bereichen seine vier Ziele zu verwirklichen: Chancengleichheit für alle, Generationen verbinden, Bürgerengagement fördern und sozialräumliches Engagement stärken. „Wir müssen eine Unterstützungskultur entwickeln“, ist der Wunsch von Gerhard Still, der täglich mit Notlagen konfrontiert wird. Er denkt an die zwei Kinder, die in einer verwahrlosten Wohnung leben, und an jene, die ohne Essen in die Ganztagsschule geschickt werden. „Wir lassen viel zu viele Leute rausfallen.“ In der nahen Zukunft sind dem engagierten Mann daher zwei Projekte des
Diakonischen Werks besonders wichtig, die die Eingliederung und das Miteinander
fördern: Radstation und Mehrgenerationenhaus. Die Radstation soll am Bergisch
Gladbacher S-Bahnhof entstehen. „Die Stadt baut, Träger werden Diakonisches
Werk und Caritas. Wir planen da ungefähr 20 Arbeitsplätze.“ So sollen täglich
von 6 bis 22 Uhr Räder bewacht und verliehen werden. Außerdem wird die
bisherige Radwerkstatt Radwerk integriert. Das Diakonische Werk betreibt das
Arbeitsprojekt mit Second-Hand-Rädern und Werkstatt seit 2001 an der Hauptstraße
– für manchen bereits ein Sprungbrett in den regulären Arbeitsmarkt. Das
Mehrgenerationenhaus soll an der Gnadenkirche entstehen. Es meint jedoch kein
Haus im engeren Sinn, sondern ein vielgestaltiges Angebot auf engstem Raum.
„Café, Bildung, Service für alle Generationen“ seien geplant, sagt Gerhard
Still. Vieles davon sei bereits vorhanden, anderes wie Vätercafé, Bücherbörse
oder Babysitterservice könnten hinzukommen. „Das wird langsam aufgebaut.
Unsere Idee ist es auch, das Thema gemeinsames Wohnen im Alter umzusetzen.“ Im
Frühjahr stellen Diakonisches Werk und Kirchengemeinde gemeinsam beim Bund den
Antrag auf Fördermittel. Gibt es grünes Licht, wird das Mehrgenerationenhaus
Wirklichkeit. Ein Schritt in die Zukunft. Diakonisches Werk Regionalbeauftragter RheinBerg:
Gerhard Still Die Mitgliedseinrichtungen des Diakonischen Werks sowie die von ihm begleiteten Evangelischen Kirchengemeinden verfügen über mehrere tausend ehrenamtliche Kräfte – im Rheinisch-Bergischen Kreis mindestens 3500. EINRICHTUNGEN & DIENSTE:
Arbeitsfelder der Mitgliedseinrichtungen "Die Menschen lebenslang begleiten" Deutsches Rotes Kreuz: Kreisverband des Vereins und Pflegedienste gGmbH Das rote Kreuz, das auf dem kleinen weißen Flitzer einen mobilen Dienst signalisiert. Das rote Kreuz auf dem Banner, das zur Blutspende animiert. Das rote Kreuz auf der Uniform des Rettungssanitäters, der sich um Verletzte kümmert. Das so einfache wie wirkungsvolle Emblem des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ist im Rheinisch-Bergischen Kreis an vielen Ecken und in vielen Situationen präsent. Doch der Wohlfahrtsverband macht sich noch in etlichen weiteren Bereichen um die Gesellschaft und das Wohl des einzelnen Menschen verdient: Er engagiert sich bei der Offenen Ganztagsgrundschule, unterhält ein breitgefächertes Familienbildungswerk und baut seine Arbeit im Pflegebereich aus. In der ehemaligen
Gladbacher Feuerwache geht es zu wie in einem Ameisenhaufen. In dem großen Gebäude
hat sich seit 2003 der DRK-Kreisverband Rheinisch-Bergischer Kreis einquartiert.
Hier finden seither Kurse seines Familienbildungswerkes statt, suchen Menschen
nach verschollenen Angehörigen, lassen sich Männer und Frauen zu Rettungssanitätern
ausbilden oder ihr Blut abzapfen. In den dazugehörigen Hallen parken Rettungs-
und Notarztwagen. „Wir haben die Kartons mit unserer Familie und Ehrenamtlern
selbst rübergeschleppt und die Wände selbst gestrichen“, erinnert sich
Reinhold Feistl an den Umzug von der gegenüberliegenden Straßenseite an diesen
Standort. Und damit ist er als DRK-Kreisgeschäftsführer schon beim Thema:
„Der Grundschwerpunkt ist bei uns die ehrenamtliche Tätigkeit – und zwar in
allen Bereichen. Von der nationalen Hilfsgesellschaft bis zu den sozialen
Aufgaben im Bereich Offene Ganztagsgrundschule und im Jugendrotkreuz.“ Rund
360 ehrenamtliche Kräfte stehen derzeit aktiv und zuverlässig den 215
hauptamtlichen DRK-Mitarbeitern im Rheinisch-Bergischen Kreis zur Seite. Ute Glaser Deutsches Rotes Kreuz –
Kreisverband Rheinisch-Bergischer Kreis e.V. Kreisgeschäftsführer e.V.
und Geschäftsführer gGmbH: Reinhold Feistl Das Deutsche Rote Kreuz stützt seine Aktivitäten zudem auf rund 360 aktive ehrenamtliche Helfer im Kreisgebiet sowie rund 10000 zahlende Fördermitglieder. Sie sind angebunden an die neun DRK-Ortsvereine. EINRICHTUNGEN &
DIENSTE:
Fachbereich Soziale Dienste
Fachbereich Pflege
Schnittstelle zwischen PartnernNeue Software von ARM auf Erfolgskurs: ableX lässt verschiedene Datensysteme miteinander kommunizieren Hersteller kennen das Dilemma: Sie machen einem Kunden ein Angebot, ohne sicher zu sein, ob die Kalkulation hieb- und stichfest ist. Sie wissen oft nicht, ob der Rohstoffpreis noch aktuell ist oder ob tatsächlich genügend Bauteile beim Lieferanten an Lager sind. Auf welche Daten im eigenen Warenwirtschaftssystem ist tatsächlich Verlass? Aufwändige Recherchen oder Planungen ins Hellblaue sind die Folgen. Das kostet. Zeit und Geld. Ließe sich das nicht vermeiden? Die ARM Advanced Resource Management GmbH sagt: „Jetzt ja!“ Das Software-Unternehmen mit Sitz in Moitzfeld hat Mitte 2006 die PC-Lösung „ableX“ auf den Markt gebracht. Ein Tausendsassa der Datenkommunikation. Der Clou: Gewachsene Datenstrukturen bleiben bei jedem Anwender, wie sie sind, und können auf einmal trotzdem – und sogar automatisch – mit ganz anderen Systemen kommunizieren. Der Software-Shootingstar hat Power. Als der Diplom-Betriebswirt Michael Te Laak und der Programmierer Peter Povse im Januar 2000 die ARM im Technologiepark Moitzfeld gründeten, waren sie nur zu zweit – Gesellschafter und Geschäftsführer gleichermaßen. Als alte Hasen der Warenwirtschaft war es ihr Ziel, auf der Grundlage eines EAP-Systems ein CRM-System zu schaffen. Warenwirtschaft und Kundenmanagement sollten intelligent vernetzt und miteinander kommunizierbar gemacht werden. Jetzt, sieben Jahre später, hat das Unternehmen mit Brent Wilson einen dritten gleichberechtigten Partner in der Spitze und zwei weitere stille Gesellschafter im Rheinland. Das Team ist auf knapp zehn Angestellte und etliche freie Mitarbeiter gewachsen. Das liegt vor allem an „ableX“, einer neuartigen Software-Lösung für alle, die den Alltag für all jene leichter macht, die mit vielen (Lieferanten-)Daten jonglieren. „Wir investieren als Entwickler in die Software. Das ist ein risikoreicher Ansatz“, bekennt Brent Wilson. Er ist in der Funktion als Global Business Development Manager für die Vermarktung des Produkts zuständig, und weil dieses so gut ankommt, wird er dabei seit kurzem von seinem Bruder Brian Wilson unterstützt. Der macht das Problem, für das ableX die ideale Lösung ist, am Beispiel des Schraubendrehers deutlich: Wer damit handele, müsse jederzeit über Materialien, Ausführungen, Gewicht, Ländercodes, Preisrichtlinien, Bilddateien, Mediendaten und vieles mehr informiert sein, um den Preis sicher kalkulieren zu können. Je aufwändiger ein Produkt, umso unübersichtlicher diese Stammdaten-Fülle. „Bei 500 Lieferanten und 100 000 Artikeln ist es fast unmöglich, jederzeit über die aktuellen Stammdaten informiert zu sein“, stellt Brian Wilson fest. Globalisierte Märkte und schwankende Rohstoffpreise schürten das Problem. „Die meisten Händler haben ihre Daten daher entweder unvollständig oder mit nicht aktuellen Angaben.“ Damit macht das PC-Programm alpaX nun Schluss. Mit ihm können die Stammdaten einfach und sogar vollautomatisch immer auf dem neuesten Stand sein. „Unser Ansatz ist“, sagt Brian Wilson, „dass die Händler ihre Daten gepflegt bekommen – und zwar von den Lieferanten.“ Wie von selbst werden Daten aktualisiert und vervollständigt. Das Besondere dabei: „Das geschieht, ohne dass der Händler dabei seine gewachsene Datenstruktur verlassen oder verändern muss.“ Und der Lieferant auch nicht. alphaX beendet die alten Zeiten, in denen Warenwirtschaftssysteme verschiedener Art nicht miteinander kommunizieren konnten – und ansonsten bleibt alles, wie es ist. „Wir haben Kontakt mit Firmen, die im Jahr 20 kleine Firmen aufkaufen. Die meisten Unternehmen stellen in solch einem Fall das Warenwirtschaftssystem um – eine andere Wahl hatten sie bisher sonst auch kaum.“ Das ist nicht nur zeitaufwändig, sondern verbreitet auch miese Stimmung. Jede Firma will schließlich eine gewisse Eigenständigkeit behalten. Genau an diesem Punkt sehen die Chefs von ARM ihre Marktchance. „Wir werden zur Wechselbörse, zum Clearing House zwischen den Partner“, sagt Brent Wilson. Das übergreifende System alphaX ermögliche Lagerbestandsabfragen und automatische Bestellungen genauso wie Berichtswesen, Auftragsabwicklungen und Termine. „Mit alphaX steuern wir das Unternehmen. Es ist das Herz. Es ist das Instrument, das die Arbeitsabläufe mit verwaltet.“ Sein Bruder fügt hinzu: „Man erfährt in einem Bild sozusagen die 360-Grad-Darstellung des Geschäftspartners.“ Seit Sommer 2006 ist das
Software-Programm und damit die ganze Firma auf dem Vormarsch. „Das gewinnt
eine Dynamik, die wir uns so nicht vorgestellt haben“, ist die Geschäftsführung
über den schnellen Erfolg fast ein bisschen überrascht. Mittelständische
Firmen, Großunternehmen und vor allem auch Verbände gehören zu den Kunden.
Der Anspruch der Chefs? „Marktführer!“ antwortet Brent Wilson mit einem
Lachen. „Ich trete an, um zu gewinnen.“ Kontakt: Musik für Ohren und AugenTransrotor-Schallplattenspieler von Jochen Räke bieten höchste Perfektion Sind Schallplattenspieler seit Erfindung der CD nicht so gut wie tot? Jochen Räke kennt diese Frage und muss bei ihr schmunzeln. Was für den breiten Markt gelten mag, gilt nicht für wahre Audiophile und nicht für Plattenspieler aus seiner Manufaktur. Seit über 30 Jahren entstehen die unverwechselbaren Transrotor-Geräte in seinem Kopf und unter seinen Händen, sie haben MC, CD, DVD und MP3-Player überlebt und erfreuen sich solch prächtiger Gesundheit, dass bei der Bestellung Wartezeiten von mehreren Wochen keine Seltenheit sind. Denn alles, was die Produktionsstätte der Räke Hifi/Vertrieb GmbH in Bergisch Gladbach verlässt, ist mit höchster Präzision gefertigt. Manche Modelle, so der Acrylglas-Plattenspieler, sind bis heute wegweisend. Wenn Jochen Räke
im Dachstudio seines Firmen- und Wohnsitzes die Boxen aufdreht, kann es schon
mal 3 Uhr nachts werden. Nicht weil er arbeitet, sondern weil er selbst in den
phantastischen Klang seiner Plattenspieler versunken ist und die Stunden plötzlich
genauso leicht davonfliegen wie die Töne. Musik aus der Rille klingt anders und
entspannt wesentlich effektiver als Musik aus elektronischen Tonträgern (siehe
Kasten). Das weiß der Gründer, Geschäftsführer, Inhaber und Spiritus Rector
von Räke Hifi/Vertrieb GmbH seit langem. In seinem Dachreich umgibt er sich mit
dem Plattenteller der ersten Stunde genauso wie mit dem allerneuesten Produkt
– flach, elegant und schwarz. Kontakt: Pro Platte Dagegen endeten CDs und andere elektronische Tonträger bei etwa 10000 Herz, erläutert der Musik-Profi. Das sei nicht nur eine Einschränkung, sondern berge auch einen Nachteil: Das menschliche Gehirn wisse nämlich, wie ein Instrument klinge und welche Obertöne zu einer Geige oder Oboe gehören, deshalb ergänze es beim Hören von CD-Musik die dort fehlenden Obertöne. „Das strengt an.“ Ein Grund, warum das deutsche Handball-Nationalteam bei der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaftsspiele 2007 zur Entspannung Schallplattenmusik hörte statt Musik aus der Konserve. Plattenspieler ab 2500 Euro garantieren bei Jochen Räke bereits sehr großen Hörgenuss. Zusätzliche Qualität lässt sich dann vor allem noch beim Tonarm herausholen. „Bis 8000 Euro kann man die Verbesserungen hören.“ Danach seien „nur Nuancen“ noch wahrnehmbar, weshalb vor allem die technisch-optische Ausstattung die Preise bis 120000 Euro hochschnellen lässt. Dass er für diese außergewöhnlichen Geräte Preise erhält, freut ihn, doch „noch mehr“, strahlt er, hätten ihn die zwei jüngsten Auszeichnungen gefreut: Im Februar 2007 kam bei der Leserwahl der Zeitschrift „Audio“ des beliebtesten Plattenspielers das 2200-Euro-Gerät „Z1“ von Transrotor auf den ersten Platz, bei „Stereoplay“ landete es auf Rang zwei. „Wir freuen uns ganz besonders, weil es populäre Preise sind. Wir haben in dieser Preiskategorie die bekannteren Marken das erste Mal überrundet.“
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