UteGlaser                                                                                                                                                E-Mail                    
Journalistin

 

Samstag, 15. April 2006

Koelner Stadt-Anzeiger online - www.ksta.de

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Musikalisches Familientreffen
Rolf Zuckowski in Rösrath

Viel Applaus erntete der „Titan der Kinderlieder“ bei seinem einzigen Konzert im Kölner Raum.

Rösrath - Es ist selten, dass in einem Konzert vom Kindergartenkind bis zum Rentner alle Generationen traut nebeneinander sitzen. Und noch seltener geschieht es, dass sie gleichermaßen begeistert applaudieren, wenn der Star des Abends die Bühne betritt. Rolf Zuckowski macht's möglich. Er, der so eine Art Titan der Kinderlieder ist, hat sie alle musikalisch begleitet. Seit rund 30 Jahren steht der Musiker auf der Bühne. Mit ihm wurden bereits die heute 30-Jährigen groß und notgedrungen auch deren Eltern, da seine eingängigen Lieder gern mehrfach abgedudelt wurden - damals noch von Platten.

Heute ist das umfangreiche Liedrepertoire längst auf CDs in Kinderzimmern präsent - von „In der Weihnachtsbäckerei“ über „Wie schön, dass du geboren bist“ bis zur „Vogelhochzeit“. In der Aula der Rösrather Freiherr-vom-Stein-Schule gaben Rolf Zuckowski & Band jetzt das einzige Konzert im Kölner Raum. Der Kinder- und Jugendchor Lohmar hatte das Event organisiert, bei dem so unmittelbar vor den Osterferien auch jüngere Kinder länger aufbleiben durften und der Saal fast gefüllt war. Der Chor gestaltete in den letzten zwei Jahrzehnten zahlreiche Konzerte des bekannten Sängers mit, und so hatte das Gefühl, es hier mit einem musikalischen Familientreffen zu tun zu haben, tatsächlich einen realen Hintergrund.

Nahrung erhielt diese familiäre Atmosphäre durch den ungezwungenen Stil des Künstlers, der mit dem Publikum wie mit alten Bekannten redete und private Details einstreute. So erfuhren die Zuhörer, dass Rolf Zuckowskis erstes Lied ein englisches war, sie hörten Kostproben seiner Beatles-Liebe und ein Liebeslied für seine Frau. Dass Sohn Alexander in der Band neben ihm den Bass zupfte, unterstrich den persönlichen Charakter des Abends. Zum Repertoire gehörten neue und unbekanntere Stücke, ein Potpourri der beliebtesten Zuckowski-Lieder und natürlich der ein oder andere Klassiker, jedes Mal besonders begeistert vom Publikum aufgegriffen. Bei „Starke Kinder“ schmetterte wohl jede Kehle inbrünstig „Ich schaff das schon“ in den Raum. Eine Zeile, die ihr Erfinder wohl unterstreichen kann, denn nur wenige haben auf dem Kinderliedersektor solch eine Popularität erreicht wie er - und das über eine solch lange Zeit.

An den Zeitgeist macht der Musikus dabei nur wenig Konzessionen. Zwar thematisiert er durchaus aktuelle Trends, wie zum Beispiel im Handy-Lied, aber die Performance von ihm und seinen vier Band-Mitgliedern, versiert an rund einem Dutzend Instrumenten, war schlicht wie in den 70er Jahren und verzichtete auf Effekthascherei. Weniger war hier mehr. Rolf Zuckowski brauchte keine ausgeklügelte Show, weil seine Texte und Melodien auch so geradewegs ins Herz zielten. Und dies bei allen Generationen.

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