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Journalistin

 

26. September 2003

Koelner Stadt-Anzeiger online - www.ksta.de

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Ich liebe diesen Ort und die Landschaft

Mit Tusche und Feder verzaubert der Zeichner, Kalligraph und Heimatforscher Franz Toenniges seit etwa 50 Jahren Papier.

Kürten - Mit Papier und Bleistift hat Franz Toenniges viele Stunden im Grünen gesessen und es gibt wohl wenig schöne Ecken in Kürten, die er noch nicht gezeichnet hat. Gut Hungenbach genauso wie die Andreaskapelle bei Forsten, Fachwerkhäuser, Landschaften und natürlich die Kirchen. Einen kleinen Schatz hat er so seit 1977 zusammengetragen. "Ich habe für Kürten unheimlich viel gemacht", sagt der Mann, der in Schlesien aufwuchs und an der Sülz eine zweite Heimat fand. Nicht nur mit der Hand, sondern auch mit dem Herzen entstanden seine Werke. "Ich liebe diesen Ort und diese Landschaft", formuliert er auf einem bisher unveröffentlichten kalligraphischen Blatt.

Dass der Mann mit den munteren Augen am Samstag, 27. September, bereits 80 Jahre alt wird, fällt schwer zu glauben. Trotzdem oder gerade deshalb plant er bereits die Zukunft. "Ich beginne, mich von meinen Sachen zu trennen." Die Gebetbuch-Sammlung hat schon eine neue Heimat im Stadtarchiv Olpe und die "Altenberger Blätter", fünf kalligraphische Arbeiten mit Altenberger Motiven, hat Toenniges kürzlich der katholischen Pfarrgemeinde Altenberg vermacht. "Als Dank", so Monsignore Johannes Börsch, gibt es anlässlich des 80. Geburtstags des Spenders eine Messe am Sonntag, 28. September, um 17 Uhr in der Markuskapelle.

Auch die Sammlung über den Kreis Frankenstein, in dem der Jubilar geboren wurde, ist bereits in neuen Händen. Er hat sie der Stiftung Martin-Opitz-Bibliothek in Herne geschenkt: rund 300 Arbeiten . Demnächst tritt er ihr auch seine Familiengeschichte ab sowie das nahezu gesamte künstlerische graphische Werk aus etwa 50 Schaffensjahren, das 40 Ordner füllt. Von einem mag sich Toenniges aber nicht trennen: von seinen Kürtener Arbeiten. Zwar besitzt der Bergische Geschichtsverein Kopien, aber die Originale sind noch im Atelier zuhause. Der Zeichner, der nach der Ausbildung zum Graphiker an der Kölner Werkkunstschule in die Werbebranche ging, hat nicht nur gezeichnet, sondern auch geschrieben. Sein Büchlein „Der Kürtener Sagenschatz“ ist immer noch erhältlich. Ein anderes trägt den Titel "Altsein ist ein herrlich Ding . . ."

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