UteGlaser                                                                                                                                                E-Mail                    
Journalistin

 

7. Februar 2003

Koelner Stadt-Anzeiger online - www.ksta.de

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Deftige Szenen im Reihenhaus

Als "Tramotte" bezeichnet das Laienspieltheater (N)immernett sein neues Stück "Katharina und die sieben Schweine".

Kürten - Wenn Pfarrer Ralph Knapp abends im Unterhemd in der Olper Grundschule erscheint und seine Frau Barbara ihn in Mini und Lackstiefeln begleitet, dann ist es zweifellos wieder soweit: Die Olper Laienspielgruppe (N)immernett probt für eine neue Premiere. "Katharina und die sieben Schweine" heißt die Tramotte (eine Mischung aus Tragödie und Klamotte), die Regisseurin Brigitte Liegel mit dem Dutzend Kürtener Hobbyschauspielern einstudiert hat. Frei nach John Ardens "Leben wie die Schweine".

Witzig und nachdenklich zugleich sind die Szenen, die sich um eine Reihenhaussiedlung ranken. Denn dort sind die Hansens eingezogen, eine Patchwork-Familie, die zuvor in einem Bauwagen am Bahnhof logierte und so ganz und gar nicht zu der biederen Familie Scholz im Nachbarhaus passt: Vater Friedhelm "Skip" Hansen (Ralph Knapp) geht undurchsichtigen Tätigkeiten nach, Mutter Katharina (Doris Langbein) arbeitet im horizontalen Gewerbe und Tochter Mona (Claudia Lamsfuß) verdient mit zweifelhaften Telefonaten ihr Geld. Der Tumult ist vorprogrammiert. Zumal es Auseinandersetzungen mit "dem Amt" und auch noch eine Leiche gibt, die - ganz lokal - an der Ecke Ahlenbacher Mühle/Wipperfürther Straße gefunden wird.

"Es geht deftig zu", warnt das Ensemble, zu dem auch noch Heike Böttcher, Gundula Heisig, Conny Johannes, Margret Lang, Eva Lanvers, Simon Liegel, Sigrid Musiala und Carmen Wezenberg gehören. Die Bettszenen werden derzeit noch auf den Grundschultischen geprobt. Aber keine Angst, meint Brigitte Liegel, die dort normalerweise als Vize-Schulleiterin Dienst versieht. "Wir schocken nicht zu sehr." Wenn Skip in den Federn schnarcht und sich von seiner Katharina das Bein tätscheln lässt, dann werden die Zuschauer das nur als Schattenriss sehen. Den dafür nötigen zweistöckigen Bühnenaufbau haben die Schauspieler übrigens selbst gezimmert. Auch für die Kostüme sind sie selbst verantwortlich, wobei ihnen derzeit eins noch fehlt: eine waschechte Polizeiuniform.

Tragikomische Verwicklungen in der Reihenhaus-Siedlung: Das Laien-Ensemble (N)immernett bringt ein freches Stück auf die Bühne.

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