UteGlaser                                                                                                                                                E-Mail                    
Journalistin

 

Freitag, 13. Februar 2009

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Osterangst

Für mich steht seit Jahren fest: Der Osterhase lebt in Kürten. Kaum war ich dorthin gezogen, sah ich zum ersten Mal einen echten, lebendigen Hasen in natura. Kein Kaninchen, nein, definitiv einen großen, eindrucksvollen Hasen, der in der Nähe des Ortsteils Forsten über eine Wiese lief. Da es Ostermontag war, lag es auf der Hand: Dies musste der Osterhase sein. In den Folgejahren begegnete mir das Langohr im näheren Umkreis immer wieder. Skeptiker mögen unken, das könne auch ein anderes Exemplar der Hasen-Spezies gewesen sein. Aber mal Hand aufs Herz: Wurde der Gemeinde Kürten nicht ganzjährig so manches schillernde Ei ins Nest gelegt? Und zeugt die Ortslage Kohlgrube nicht von klassischer Versorgungslage? Aber seit dem Wochenende habe ich Angst. Als ich über die Höhenstraße bei Offermannsberg fuhr - Luftlinie vielleicht vier Kilometer von meiner ersten Hasen-Begegnung entfernt -, da sah ich Trauriges auf der Fahrbahn liegen: Fell, weißes Stummelschwänzchen, lange Ohren und lange Läufe. Überfahren, tot. Und das kurz vor Ostern! Wer erklärt das den Kindern? Ich fürchte, spätestens jetzt muss das eintreten, was viele seit Generationen herbeireden: Jetzt müssen die Eltern ran.
UTE GLASER

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