UteGlaser                                                                                                                                                E-Mail                    
Journalistin

 

Montag, 21. Dezember 2009

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Die Rückkehr der Lichtlein

Wer hat sie kommen sehn? Für Kinder ist die jetzige Zeit etwas Wunderbares: Die Welt ist zauberhaft mit Lichtern geschmückt, Süßes gibt es mehr als sonst, die Tage sind geheimnisvoll mit Nikoläusen, Christkindern und Engeln bevölkert und Wünsche könnten sich - bald, bald - erfüllen. Auch die Grundschule Kürten-Olpe ist festlich dekoriert. Lichterketten hängen an den Fenstern, morgens werden Adventslieder gesungen, zwischendurch Kerzen entzündet und während der freien Lesezeit Weihnachtsbücher durchblättert. Auf dem Jahreszeitentisch im Flur flackern erstmals vier künstliche, batteriebetriebene Elektro-Teelichter im Tannengrün. Erst eins, dann zwei - aber oh Schreck, plötzlich waren zwei der Lichtlein weg! Die Schüler waren entsetzt über den Frevel. „Bring die Kerze bitte wieder zurück“, wurde auf Schildchen notiert, manche Kinder betätigten sich als Detektive. Ein Mädchen bot sogar an, vom Taschengeld neue Lichter zu kaufen, aber darum - erklärten die Lehrerinnen - gehe es ja nicht. Sie appellierten eindringlich in den Klassen, die Lichtlein wieder zurückzubringen. Schließlich sei dies Diebstahl - nicht nur von zwei kleinen Elektro-Kerzen, sondern auch von einem großen Stück Weihnachtszauber und Gemeinschaftssinn. Und siehe da: Nach ein paar Tagen waren beide Lichter wieder da. „Kein Auge hat sie kommen sehn“, genau wie im alten Weihnachtslied. Da kann es, nachdem das vierte Lichtlein brennt, nun doch Heiligabend werden.
UTE GLASER

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