UteGlaser                                                                                                                                                E-Mail                    
Journalistin

 

Freitag, 26. Oktober 2007

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Leisten

Wenn es einen zwickt und zwackt, heißt es oft: „Seine Krankheit kann man sich nicht aussuchen.“ Doch ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass es eine geheime Verbindung zwischen dem Beruf einer Person und ihren Wehwehchen zu geben scheint? Denn wer bekommt Schmerzen in der Schulter? Nein, nicht der Sänger, sondern die Zahnärztin, die darauf angewiesen ist, zitterfrei den abgewinkelten Arm sicher anzuheben. Den Sänger, den erwischt es dort, wo sein wichtigstes Werkzeug sitzt - im Hals. Weswegen diese Berufsgruppe übrigens gern und jederzeit einen Schal trägt, sozusagen als prophylaktischen Gesundheitsfetisch. Nehmen wir den Verwaltungsbeamten oder Schreiberling, der täglich diszipliniert an Schreibtisch oder PC sitzen muss: Der hat's im Rücken oder wahlweise eine Sehnenscheidenentzündung im Arm. Bisweilen habe ich mir gesagt: „Alles Zufall.“ Aber seit dieser Woche bin ich mir über den Zusammenhang von Beruf und möglichem Krankheitsbild ganz sicher. Bei meinem Gladbacher Schuhmacher stand nämlich vertretungsweise der Herr Papa hinter der Ladentheke. Wo war der Junior? Heißt es nicht „Schuster bleib bei deinem Leisten“? Eben. Der Schuster lag im Krankenhaus mit - Leistenbruch. Gute Besserung!
UTE GLASER

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