UteGlaser                                                                                                                                                E-Mail                    
Journalistin

 

Dienstag, 10. Juni 2008

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Kopfrechnen

Warum es sich lohnt, in der Schule Kopfrechnen zu trainieren, lernte Stella bei einem Ausflug nach Lindlar. Unsere Familie hatte dort den neuen Hochseilgarten ausprobiert und sodann Appetit. Getränke und zwei Suppen wurden in einem Lokal geordert, zudem zwei Waffeln - nur mit Kirschen, bitte, ohne Sahne. Die Suppen waren längst verspeist, als die Waffeln endlich kamen. Hier verkürze ich die Geschichte, denn die Waffeln wurden zweimal falsch serviert (einmal mit Kirschen und Sahne, einmal nur mit Sahne), so dass wir schließlich auf sie verzichteten, da wir nicht ewig Zeit hatten. Zahlen, bitte! Die Rechnung kam prompt. Doch unsere grauen Gehirnzellen stutzten: War der Betrag von fast 30 Euro nicht recht hoch? Das Überprüfen des Kassenbons ergab, dass wir einiges zahlen sollten, das wir gar nicht konsumiert hatten. Die Bedienung stellte eine neue Rechnung handschriftlich aus über 21,20 Euro. Warum sie für den Softdrink 2,50 notiere, obwohl er laut Speisekarte zwei Euro koste, wollten wir wissen. Das würde die Kasse so berechnen, hieß es. Das war uns herzlich egal. Irgendwann kam die Kellnerin auf den Betrag, den wir errechnet hatten - 18,80 Euro. Sie war sichtlich genervt, von einer Entschuldigung keine Spur. Als wir diesen Vorposten der Servicewüste Deutschland verließen, meinte ich zu Stella, jetzt wisse sie, wofür Kopfrechnen gut sei. Dadurch hätten wir im Endeffekt etwa 11 Euro „gespart“. Die wurden nun mit Genuss verprasst. Natürlich woanders.
UTE GLASER

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