UteGlaser                                                                                                                                                E-Mail                    
Journalistin

 

Dienstag, 28. Juli 2009

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Junge Hüpfer

Ist es Ihnen auch schon aufgefallen? In den Gärten sprießen seit geraumer Zeit neben Blumen, Sträuchern und Bäumen auch Metallgestelle in unterschiedlichen Größen: Trampoline. Wie übergroße Netzgefäße sitzen sie im Grün und kennzeichnen die neueste Will-haben-Welle bei Kindern. Unser Postbote berichtete mir jetzt, dass er dieses Jahr gewiss schon 20 Exemplare allein in seinem Kürtener Bezirk zugestellt habe. Und was soll ich sagen: Vergangene Woche ist die von meiner Tochter hartnäckig gehätschelte Trampolin-Saat in unserem Garten ebenfalls aufgegangen. Ich hatte mich bislang zwar strikt geweigert, doch als sich während eines Gummistiefelkaufs unerwartet die Chance eines geschenkten Exemplars auftat, konnte ich unmöglich Nein sagen. Also wurde das Sportgerät bei uns aufgebaut und sogleich „eingesprungen“. Selige Kinderaugen! Und da ich mich nicht lumpen lassen wollte, stieg ich flugs durchs Netz, um auch das Trampolin auszuprobieren. „Mama, du siehst voll komisch aus“, tönte plötzlich meine Tochter. „Wieso?“ fragte ich und dachte an meine ungeübt-grotesken Hüpferchen. „So - so - total glücklich. So wie ein kleines Kind!“ Jetzt vermute ich, dass es sich bei diesen Netzkäfigen womöglich um die sagenumwobenen Jungbrunnen handeln könnte: Man steigt als alte Schachtel rein - und wenn man rauskommt, ist man ein junger Hüpfer.
UTE GLASER

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