UteGlaser                                                                                                                                                E-Mail                    
Journalistin

 

Mittwoch, 1. April 2009

Koelner Stadt-Anzeiger online - www.ksta.de

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Glas(er)

Mit Namen ist es bisweilen eine lustige Sache. So kenne ich eine Frau Loch, die als Zahnärztin arbeitet, und eine Frau Deus (lateinisch für "Gott"), die bei der Kirche angestellt ist. Heißt es nicht "nomen est omen"? Was ebenfalls Lateinisch ist und so viel wie "der Name ist ein Zeichen" bedeutet. Heute ist dieser Grundsatz verwässert, aber wer lange in seiner Familiengeschichte schürft, erfährt meistens, dass bei Familie Bäcker früher tatsächlich Brot gebacken wurde, dass die Vorfahren von Familie Schuster eben dieses Handwerk ausübten und irgendein Urururahn von Familie Ritzkopf ritzerote Haare hatte. Bei mir ist das nicht anders. Vor vielen Generationen arbeiteten meine Vorfahren tatsächlich als Glaser. Die Ahnenforschung hat's ans Licht gebracht. Die Gegenwart sieht freilich anders aus, kann ich in Sachen Glas doch nur einschlägige Erfahrungen mit Trink- und Brillengläsern vorweisen. Herr K. aus Kürten ahnte das offenbar nicht, als seine sonore Stimme auf meinem Anrufbeantworter eine Nachricht hinterließ: "Ich brauche eine kleine Glasscheibe, nur zwei Millimeter dick." Pause "Es kann auch altes Glas sein." Tut mir leid, Herr K., da muss ich passen! Und klarstellen möchte ich vorsichtshalber noch etwas: Durchsichtig sowie zer- oder gebrechlich bin ich auch nicht.
UTE GLASER

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