Montag, 22. September 2008
EistraumIch dachte, so etwas ist in
Deutschland einfach unmöglich: Der Schaffner in San Franzisco verließ während
der Fahrt seine Cable Car, eine Art Straßenbahn, und das Verkehrsmittel
wartete, bis der Mann von einem Laden am Straßenrand mit einem Snack zurückkam
– und genussvoll zubiss. Beschaffung von lukullischen Freuden im Dienst! Das
ließ den Job für mich gleich ganz anders aussehen, relaxter, attraktiver und
buchstäblich genussreicher. Ähnliches hatte ich in hiesigen Gefilden jenseits
offizieller Pausenzeiten nie beobachtet. Bis jetzt. Ich bog in Schildgen mit dem
Auto auf die Altenberger-Dom-Straße ein, weil ein Bus mir freundlicherweise in
der langen Baustellen-Stau-Schlange gen Odenthal eine Lücke ließ. Nett! Doch
einige Zeit später und einige Fahr-Meter weiter wunderte ich mich beim Blick in
den Rückspiegel, dass ich zwar weitergezockelt war, der Bus jedoch nicht. Er
hielt riesigen Abstand. Meine grauen Gehirnzellen wollten das fahruntypische
Mysterium gerade zu analysieren beginnen, als der Busfahrer in meinem Rückspiegel-Blick
auftauchte. Er war zu Fuß und riss von außen (!) die Bustür auf, um sich
hinters Lenkrad zu schwingen – mit einem Eishörnchen auf der Hand!
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