Samstag, 3. März 2006
Auto-GenDa stand er, der Wagen: festgefahren im Schnee,
mit durchdrehenden Rädern. Der Fahrer hatte sein Kind zur Grundschule Kürten-Olpe
gebracht und saß nun dort in der Schneefalle. Sommerreifen! „Soll ich Sie
anschieben?“ säuselte ich. Der Mann sah mich an wie eine Flocken-Morgana.
Eine Frau, der dünkte, sie könne ein Auto samt versiertem Fahrer auf den
richtigen Weg bringen? Wo doch jeder weiß, dass es die Männer sind, die
erstens übers Auto-Gen und zweitens über genügend Muskelkraft verfügen. Er
murmelte dann auch so etwas wie „das hat keinen Zweck“. Doch Mütter, die Wäscheberge
aus der Trommel ziehen, wissen es besser. Ehe der Mann sich versah, nahm ich das
Lenkrad – im übertragenen Sinn – in die Hand und bat, während er im Auto
stur vor- und rückwärts schunkelte, zwei weitere Weiber an die Stoßstange.
Ruckzuck war der Wagen frei. „Danke!“ hörten wir und sahen, wie der Fahrer
sich nochmal umdrehte, als wolle er sichergehen, dass seine Augen ihn nicht
getrogen hatten. Wir winkten ihm fröhlich nach. Nein, keine Muskelmänner –
drei zierliche Frauen.
|