Donnerstag, 22. April 2004
Heft 18/2004
Heidi Klum im Gespräch:
"Da mache ich am liebsten Shopping!"
Ich liebe Flohmärkte
Es ist herrlich, wieder ein
richtiges Zuhause zu haben. Jetzt erst merke ich, wie sehr ich es vermisst
haben, einen festen Platz in New York zu haben, von dem ich weiß, dass ich da
erst mal bleibe. Und Greenwich Village ist ein toller Ort. Die Häuser sind
nicht zu hoch, es ist eher ein Wohn- als ein Arbeitsviertel, viele Künstler
gibt es hier und sogar Restaurants, bei denen ich im Sommer fast wie in
Deutschland draußen sitzen kann.
Meine
Maisonette-Wohnung liegt ideal in den obersten Stockwerken eines unscheinbaren
Hauses. Von den Fenstern kann ich auf den Hudson blicken, und wenn ich den Hals
recke, sehe ich sogar die Freiheitsstatue. Praktisch ist, dass ich zwei Blocks
weiter einen riesigen Supermarkt entdeckt habe, in dem ich alles bekommen kann,
was ich im Alltag brauche. Kaum weiter, nur zehn Minuten zu Fuß, bin ich mitten
in einem Modeviertel, das neu entstanden ist. Dort haben eigentlich alle kleinen
Designer, die momentan hipp sind, ihre Läden. Große Marken gibt’s da auch,
aber die ungewöhnlichen Geschäfte der Newcomer faszinieren mich viel mehr.
Auch Samstags und Sonntags pulsiert dort das Leben.
Jetzt möchten
Sie gerne ein paar handfeste Tipps? Ich weiß, ich hatte Ihnen versprochen, ein
paar meiner Lieblingsadressen in New York zu verraten. Dieses Versprechen will
ich gerne einlösen. Hier kommen also meine Shopping-Tipps!
Wenn
ich nicht viel Zeit zum Bummeln habe, gehe ich am liebsten in ein „One-stop-Shop“,
also ein Kaufhaus, in dem ich vom Schuh bis zum Ohrring alles bekomme. Und zwar
passend zueinander. Barneys (61 Street/ Madison Avenue, Fon
212-8268900) ist dafür eine Top-Adresse. Aber
auch Sacks (5th Avenue, Fon 212-7534000) ist ein Riesen-Kaufhaus mit
allen tollen Marken. Accessoires und Taschen kaufe ich da besonders gern. Wenn
ich etwas Außergewöhnliches oder Verrücktes suche, gehe ich zu Anna Sui
(113 Green Street, Fon 212-9418406).
Schuhe
sind für mich ein ganz wichtiges Thema. In meiner Freizeit trage ich am
liebsten Birkenstock-Sandalen. Aber damit kann ich natürlich nicht offiziell
auftreten. Der Fuß ist ein wichtiger Blickfang. Das Passende finde ich oft bei Jeffreys
(449 West/ 14. Street), weil die Auswahl riesig ist und alle großen Designer
vertreten sind. Aber auch Manolo Blahnik (31 West/ 54 Street, Fon
212-5823007) ist eine sehr gute Adresse. Der Laden hat die besten hochhackigen
Schuhe, allerdings muss man für sie etwas tiefer in die Tasche greifen.
Im
übrigen gibt es auf der Madison Avenue rauf und runter jede Menge
Gelegenheiten, sein Geld los zu werden. Zwischen 57. und 75. Straße reiht sich
ein Edel-Shop ans andere. Von Armani über Gucci und Hermes
bis Prada sind alle großen Marken präsent. Interessant ist auch China
Town, vor allem für Taschen und imitierte Rolex-Uhren, die es schon für 10 bis
40 Dollar gibt.
Und
dann gibt es natürlich die Flohmärkte. Der beste und größte ist 6th Avenue/
26. Street. Ich liebe Flohmärkte und kann bei schönen alten Dingen schlecht
widerstehen. Vor allem antiken Schmuck finde ich toll. Aber auch Lampen, Möbel
und anderes habe ich schon nach Hause geschleppt. Und jetzt habe ich in meiner
Wohnung endlich Platz für die vielen Schätzchen! Manche hatte ich aus
Platzmangel nach Deutschland zu meinen Eltern verschifft. Die begleiten mich übrigens
auch schon mal auf Flohmärkte. Am liebsten gehe ich aber alleine los, weil dann
keiner auf mich warten muss und ich in Ruhe stöbern kann. Stundenlang kann ich
mich auf so einem Flohmarkt aufhalten, vor allem sonntags.
Es macht Spaß, die „Beute“ vieler Jahre jetzt in den
neuen vier Wänden zu sehen. Die alten Stücke harmonieren super mit den Holzmöbeln,
die ich in Italien habe fertigen lassen. Shila fühlt sich in der neuen Umgebung
auch wohl. Allerdings ist die kleine Hundedame durch die Aussicht noch etwas
verwirrt: Sie bellt vorbeifahrende Schiffe genauso an wie übers Dach
streichende Katzen. Auch nachts!
Aufgezeichnet
von Ute Glaser – www.uteglaser.de
Mehr Infos: www.heidiklum.de
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