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Journalistin

 

Donnerstag, 12. Mai 2005
Heft 20/2005
    

Heidi Klum im Gespräch:

Der Name der Rose

Wer mich ein bisschen kennt, weiß, dass ich Blumen liebe. Aber welche Frau tut das nicht? Rosen sind für viele der Favorit und auch bei mir rangieren sie ganz oben - gleich neben Maiglöckchen. Die Wildblume habe ich als Kind gern in dicken Sträußen im Wald gepflückt, Rosen ab und zu bei meinen Eltern im Garten. Und was für ein Moment, als ich meine erste rote Rose geschenkt bekam! Es ist einfach eine tolle, dekorative Pflanze. Ich liebe sie in der Vase genauso wie im Beet. Und ich kann mir einen Garten ohne sie gar nicht vorstellen. Allerdings hätte ich mir auch nie vorstellen können, dass solch eine edle Pflanze einmal meinen Namen trägt. Aber es gibt sie jetzt tatsächlich: die Heidi-Klum-Rose. Sie ist sogar patentrechtlich geschützt! An ihren Zweigen baumelt ein kleines Schildchen, wo wahrhaftig mein Name und mein Konterfei drauf abgebildet sind. Verwechslung ausgeschlossen. Diese Rose ist wirklich nach mir benannt. Was für eine Ehre!

Es ist eine kleine buschige Beetrose, die nur etwa 40 Zentimeter hoch wird, aber über und über von gefüllten Blüten bedeckt ist. Sie erinnern etwas an die voluminösen Blüten von Pfingstrosen. Von meiner Mutter, die einen grünen Daumen hat, habe ich gelernt, dass das Abschneiden verwelkter Reste die Blühlust mancher Pflanzen steigert. Und so ist es auch bei der Heidi-Klum-Rose: Wenn man ihre welken Reste abschneidet, gibt es von Anfang Juni bis August immer wieder neue Knospen. Das hat mir jedenfalls der Züchter versprochen, der mit seiner Firma "Rosen Tantau" in Uetersen bei Hamburg sitzt. Die Farbe meiner Rose ist Lila, andere meinen, es sei Violett. Oder ist es Pink? Ich finde den Ton in jedem Fall ausgefallen - und einig sind wir uns alle über den Duft: Er ist betörend. Hans-Jürgen Ewers - er ist der Seniorchef von "Rosen Tantau" - nennt ihn sogar "berauschend". Ich bekam schon den Rat, ein Parfüm daraus zu machen!

Ich empfinde es als große Ehre, dass diese Rose meinen Namen trägt. Denn andere Züchtungen sind nach großen Persönlichkeiten benannt: Es gibt die Albrecht-Dürer-Rose, die Herzog-von-Windsor- und auch eine Konrad-Adenauer-Rose. Die Idee, mich als Patin auszuwählen, kam von "Dingers Gartencenter", einem Kölner Familienunternehmen in der dritten Generation, und ich war gleich begeistert. Etwa anderthalb Jahre haben wir an dem Projekt gefeilt, ganz zu schweigen von den Jahren zuvor, in denen der Züchter schon an dieser neuen Rose tüftelte. Riesige Rosenfelder hat er in Uetersen. Für das Auge herrlich im Sommer anzusehen. Ganz zu schweigen vom Duft, wenn jemand hindurch spaziert. In dem Kölner Gartencenter ist zuletzt 1982 eine Rose getauft worden: die Willy-Millowitsch-Rose, kurz "Wimi" genannt. Die gibts immer noch! Im Katalog des Züchters habe ich sie gesehen: Pastellrosa sind ihre Blüten mit rotem Rand an den Blütenblättern. Obwohl ihr Pate, der Kölner Schauspieler, längst gestorben ist, blüht seine Rose bis heute. Das ist für mich ein ganz seltsam-schönes Gefühl.

Ich empfinde es deshalb als etwas ganz Besonderes, eine Rosenpatin sein zu dürfen. Und natürlich hoffe ich insgeheim, dass diese norddeutsche Neuzüchtung, die meinen Namen trägt, auch so gut wie "Wimi" bei den Gartenfreunden ankommt! Jedenfalls freue ich mich riesig auf die Taufe am Montag, 23. Mai, bei Dingers. Hoffentlich bei rosigem Wetter! Und wenns geht, nehme ich natürlich einen Rosenbusch für meine Dachterrasse in New York mit. Damit wäre wenigstens ein kleiner Anfang für ein Blütenbett gemacht. Denn ich erinnere mich noch gut daran, wie ich bei einem Foto-Shooting als "Mena Suvari" auf rote Rosen gebettet wurde (natürlich nur die Blüten). Ein himmlisches Gefühl! Wie wäre es da erst, auf den lila Blütenblättern meiner eigenen Rose zu ruhen?

Aufgezeichnet von » www.uteglaser.de. Lesen Sie auch » www. heidiklum.com und » www.dingers.de.

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