Überraschungen im Schukarton Zum dritten Mal sammelt Karin Kiel in Paffrath Päckchen
für "Weihnachten im Schuhkarton". Jetzt hat sie sogar
Mitstreiterinnen in Bensberg, Kürten, Rösrath und Overath gefunden.
Rheinisch-Bergischer Kreis - 169 Schuhkartons - prall gefüllt mit
kleinen Überraschungen - lagern bereits bei Karin Kiel im Keller. Sie sollen
mit der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ nach Osteuropa gehen, um dort
Festtagsfreude zu verbreiten. Gepackt wurden sie von Kindern der katholischen
Grundschule Voiswinkel, weil eine Lehrerin im vergangenen Jahr im „Kölner
Stadt-Anzeiger“ von der Hilfsaktion gelesen und sie sogleich als diesjähriges
Erntedank-Projekt vorgemerkt hatte. Karin Kiel ist seit 1999 in Paffrath Sammelstelle für die Weihnachtsaktion,
und der Erfolg des Jahrs 2000 hat sie sprachlos gemacht. Fast 1000 Päckchen
gaben Spendenfreudige aus allen Ecken des Kreisgebiets bei ihr ab. Zudem
meldeten sich Frauen, die ebenfalls ehrenamtlich die gute Sache unterstützen
wollten. So gibt es jetzt im Südkreis insgesamt sechs Sammelplätze für gefüllte
Schuhkartons. Neu sind Sammelstellen in Odenthal-Glöbusch und Overath, zudem
gibt es „Untersammelstellen“ zur Paffrather Einrichtung in Kürten-Bechen, Rösrath
und Bensberg. Für alle Spender ist das praktisch, weil so lange Fahrten
entfallen. Ziel der Schuhkartons sind die Armutsgebiete in Osteuropa: Polen, Rumänien,
Moldawien, Ukraine, Kroatien, Bosnien, Serbien und Lettland. Dort sollen sich
Kinder von 2 bis 14 Jahren, die in Hospitälern, Waisenhäusern, Slums, Flüchtlingslagern
oder sozial schwachen Familien leben, über den Inhalt freuen. Die Empfängergruppe
können die Absender selbst bestimmen: Sie können ihren Karton für ein Mädchen
oder einen Jungen packen. Und sie können entscheiden, ob er für die
Altersgruppe 2 bis 4, 5 bis 9 oder 10 bis 14 Jahre bestimmt ist. „Ich hoffe, dass ich dieses Mal auch für die Jungen von 10 bis 14 Jahren
viele Päckchen bekomme“, sagt Karin Kiel. Denn im vergangenen Jahr sei diese
Gruppe stark unterrepräsentiert gewesen. Was kommt in den Schuhkarton hinein?
Dem Einfallsreichtum sind keine Grenzen gesetzt. Hygieneartikeln wie Zahnpasta
und Creme sind genauso willkommen wie Stifte, Blöcke und Anspitzer oder Süßigkeiten
und Spielsachen. Sogar platzsparende Kleidungsstücke wie Mützen, Socken und
T-Shirts lassen sich einpacken. „Ich finde es gut, wenn der Inhalt so gemischt
ist“, sagt Karin Kiel. Sie weist darauf hin, dass alle Überraschungen neu
oder neuwertig sein müssen. Und natürlich sind Messer, Pistolen und andere
Kriegsspielzeuge genauso tabu wie Arznei oder verderbliche, zerbrechliche und flüssige
Waren. Adresse angeben Ist das Päckchen gepackt, darf es nicht zugeklebt, sondern nur mit einem
Gummiband verschlossen werden. Zuvor müssen aber unbedingt noch zwei Dinge
hinein: zehn Mark, die den Transport und die hauptamtlichen Mitarbeiter der
Berliner Zentrale finanzieren helfen, und die Adresse des Spenders, damit ihn
ein Bericht über die Aktion 2001 erreichen kann. Das Geld wird in der
Sammelstelle entnommen und an die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ überwiesen,
bevor Lastwagen die bunte Fracht abholen und gen Osten fahren. Die gefüllten Schuhkartons müssen mit der Altersgruppe des beschenkten
Kindes beschriftet sein. Nach telefonischer Terminabsprache können sie bis zum
Samstag, 10. November, zu den Abgabestellen gebracht werden. Diese halten im übrigen
Info-Material über die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ parat. Die Idee kommt aus den USA. Seit 1996 führt die “Billy Graham
Evangelistic Association Deutschland e.V.” sie in Zusammenarbeit mit dem
amerikanischen Hilfswerk “Samaritan‘s Purse” in Deutschland, Österreich
und der Schweiz durch. |